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Shopvibes: Mehr Datenaustausch für KMUs

Mit seiner Software-as-a-Service-Lösung konzentriert sich Shopvibes auf die Digitalisierung von Vertriebsprozessen in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Hier wird oftmals noch mit umfangreichen Excel-Tabellen gearbeitet und Schnittstellen sind Mangelware. Im Interview mit Munich Startup erläutern Shopvibes-Gründer Daniel Wimmer (CEO) und Philipp Schlieker (CTO), wie ihr Startup diese Unternehmen unterstützen kann und vor welchen Herausforderungen sie selbst seit der Unternehmensgründung 2020 bereits standen.

Munich Startup: Was macht Euer Startup? Welches Problem löst Ihr?

Daniel Wimmer: Wir digitalisieren die Zusammenarbeit und alle Prozesse zwischen Herstellern und ihren Handelspartnern in einer zentralen Plattform. Wir haben dafür eine Software-as-a-Service-Lösung geschaffen, mit der insbesondere kleine und mittelständische Hersteller, Brands und Lieferanten ihre Produkte digital verwalten und alle Vertriebspartner direkt anbinden können.

Damit lösen wir für unsere Kunden gleich mehrere Herausforderungen: Bisher werden Daten und Medien oft noch in Excel-Tabellen und dezentralen Ordner-Strukturen verwaltet. Dadurch, und durch fehlende Transparenz und Möglichkeiten, ist die Qualität der Daten oft nicht ausreichend für die heutigen Anforderungen im Multi-Channel-Vertrieb. Kommunikation und Datenaustausch laufen primär über E-Mail, Telefon oder Fax ab, da es entweder keine Möglichkeit für Schnittstellen in den veralteten Systemen gibt oder aber jede Schnittstelle zu jedem Partner einzeln aufgebaut und betrieben werden muss.

Mit unserer digitalen Datenverwaltung ermöglichen wir erstmals ein zentrales und kollaboratives Bearbeiten aller Daten und Medien. Durch zahlreiche Features unterstützt unsere Lösung bei der Validierung und Optimierung der Daten für eine optimale Präsentation der Produkte im Handel.

API-First-Ansatz

Durch unseren API-First-Ansatz stellen wir für unsere Kunden die zentrale Schnittstelle nach draußen dar. Damit kann der gesamte Datenaustausch automatisiert werden, ohne jede Anbindung aufwändig neu schaffen zu müssen.

Durch unsere zentrale Plattform ermöglichen wir dabei eine hohe Datenqualität, einen höchstmöglichen Automatisierungsgrad und schaffen Transparenz. Damit sparen wir unseren Kunden Zeit und manuellen Aufwand und ermöglichen Ressourcen-unabhängige Skalierung.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Philipp Schlieker: Bisherige Lösungen richten sich klar an Enterprise-Kunden und lösen immer nur einen Teil in der gesamten Prozesskette. Für kleine und mittelständische Unternehmen ist es weder wirtschaftlich noch operativ sinnvoll, solche Systeme anzuschaffen und zu betreiben.

Mit unserer schlanken All-In-One-Lösung ermöglichen wir erstmals auch kleinen und mittelständischen Unternehmen eine kosteneffiziente Digitalisierung ihrer Vertriebsprozesse. Unsere Lösung ist innerhalb weniger Tage und ohne Einsatz von IT-Ressourcen beim Kunden einsatzbereit und amortisiert sich so in der Regel bereits innerhalb weniger Wochen. Durch unser intuitives Nutzerinterface und unseren Onboarding-Service unterstützen wir unsere Kunden dabei von Beginn an beim optimalen Einsatz unserer Lösung.

Shopvibes: „Vielen Herstellern war die Relevanz von guten Produktdaten nicht bewusst“

Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?

Daniel Wimmer: Die Idee für Shopvibes entstand aus meiner persönlichen Erfahrung in einer früheren Tätigkeit bei einem großen Online-Händler. Ich war hier im Bereich Einkauf tätig und damit direkt an der Schnittstelle zwischen Lieferanten und dem Online-Händler. Die Prozesse liefen oft sehr analog ab, vieles basierte noch auf MS Excel und E-Mail. Gleichzeitig war vielen Herstellern die Relevanz von guten Produktdaten nicht bewusst und konnten unsere Anforderungen an die Daten oft nicht erfüllen. Wir haben damals auf unserer Seite ein eigenes Team aufgebaut, nur um diesen Datenaustausch zu bewerkstelligen. In zahlreichen Gesprächen in der Anfangszeit von Shopvibes haben wir festgestellt, dass wir genau an dieser Stelle bei den Herstellern ansetzen müssen, um mit unserer Lösung den größtmöglichen Effekt zu erzielen.

Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?

Philipp Schlieker: Als Gründer erlebt man jeden Tag aufs neue Herausforderungen, die man so bisher noch nicht kannte – aber gerade das macht es so spannend! Für uns die größte Herausforderung ist es, dabei richtig zu priorisieren und damit unsere Lösung für unsere Kunden jeden Tag noch wertvoller zu machen.

Die bisher größte Herausforderung war es, mitten im Krisenjahr 2022 unsere Finanzierungsrunde durchzubringen. Wir haben dabei das Glück, Investoren gefunden zu haben, die wenig auf den Hype der vorangegangenen Jahre oder auch die aktuelle Verunsicherung im Markt geben und stattdessen für ihr Investment auf nachhaltige Faktoren achten, wie ein starkes Team und ein Produkt, das einen echten Mehrwert für Kunden liefert.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Daniel Wimmer: Dieses Jahr werden wir mit Hilfe des vor kurzem eingesammelten Kapitals stark in unser Team und damit insbesondere in unser Wachstum und unser Produkt investieren. Wir wollen mit unserer Lösung zum einen die gesamte Beziehung zwischen Lieferanten und Händlern digital abbilden, zum anderen sehen wir enormes Potential darin, die Lieferanten bei ihrer Datenqualität zu unterstützen und damit die Produkte optimal im Handel platzieren zu können.

In 5 Jahren werden wir damit die führende Lösung für kleine und mittelständische Hersteller in Europa sein, um die Zusammenarbeit mit ihren Händlern digital abzubilden.

Sehr enge Startup-Community in München

Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Daniel Wimmer: Der Standort München ist für uns, neben unserer Heimat, tatsächlich der perfekte Gründerstandort. Die Rankings, in denen München zu Recht immer sehr weit oben steht, bestätigen unsere Erfahrung.

Man findet hier eine sehr enge Startup-Community, wo auch Gründer, die bereits viel weiter sind als wir, sehr hilfsbereit sind und wertvollen Input geben können. Insbesondere das Netzwerk der TUM bietet viele Möglichkeiten. Philipp und ich haben ursprünglich beide an der TUM studiert, Philipp war Teilnehmer von Manage & More und ist darüber zum Xplore-Programm gekommen. Hierüber haben wir uns kennengelernt und beschlossen, Shopvibes gemeinsam voranzutreiben. Seitdem konnten wir von zahlreichen weiteren Förderungen und Programmen profitieren, insbesondere Xpreneurs. Aber auch andere Programme, wie das LMU EC oder das Start?Zuschuss! Programm des Bayerischen Wirtschaftsministeriums haben uns entscheidend auf unserem Weg geholfen.

Und nicht zuletzt ist München mit seiner hohen Lebensqualität und seinem Talent Pool ein hervorragender Standort, um die besten Talente zu finden und zu überzeugen mit uns gemeinsam durchzustarten.

Munich Startup: Hidden Champion oder Shooting Star?

Philipp Schlieker: Wir glauben, dass unsere Lösung ein globales Problem adressiert, das potentiell jedes kleine und mittelständische Unternehmen in Europa und auf der ganzen Welt hat, das seine Ware über Dritte vertreibt. Wir sind mit unserer Lösung bereits in mehreren europäischen Ländern aktiv und haben noch sehr große Ambitionen!

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