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Studie: IKT-Branche mit der höchsten Gründungsrate

In keiner Sparte der deutschen Wirtschaft liegt die Gründungsrate höher als in der IKT-Branche. Und auch in Sachen Innovation liegen Informations- und Kommunikationstechnologieunternehmen vorne. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung ZEW.

Die Gründungsrate – also der Anteil an Unternehmensgründungen bezogen auf den Gesamtbestand an Unternehmen – liegt in der IKT-Branche bei 7,7 Prozent und damit höher als in allen anderen Branchen der deutschen Wirtschaft. Auf Platz 2 rangiert der Bereich Verkehr und Logistik mit 5,8 Prozent, den dritten Rang belegt der Tourismus mit 5,7 Prozent.

Zu diesem Ergebnis kommt die jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vom ZEW erstellte Studie „IKT-Branchenbild“. Aus ihr geht auch hervor, dass die IKT-Branche neben der Gründungsrate auch die höchste Innovatorenquote aufweist. Diese misst den Anteil der Unternehmen, der in den letzten drei Jahren ein Produkt oder einen Prozess neu eingeführt oder merklich verbessert hat. Dies treffe für den Zeitraum 2018 bis 2020 auf rund 80 Prozent der IKT-Unternehmen zu, so die Studienautoren. Demnach liegt die IKT-Branche auch hier auf dem ersten Rang, gefolgt von den Branchen Elektrotechnik und Maschinenbau (rund 77 Prozent) und Fahrzeugbau (75 Prozent).

IKT-Branche mit 304 Milliarden Euro Umsatz

Im Jahr 2021 erwirtschaftete die Branche der Informations- und Kommunikationstechnologien einen Umsatz von knapp 304 Milliarden Euro, so die Studie. Nach einem vorübergehenden Umsatzrückgang im Jahr 2020 kann sie somit den vorher bestehenden Trend von sechs Jahren Wachstum wieder aufnehmen. Der Umsatz der Branche wächst um etwa 37 Milliarden Euro, was einem Wachstum von knapp 14 Prozent entspricht. Stärker wuchsen im Branchenvergleich im Jahr 2021 nur die Branchen Grundstoffe, Pharma und Chemie (rund 26 Prozent) sowie Verkehr und Logistik (rund 16 Prozent). Auch die Bruttowertschöpfung der IKT-Branche verzeichnet einen Anstieg um rund 10,5 Milliarden Euro auf 134,6 Milliarden Euro. Insgesamt generiert die IKT-Branche im Jahr 2021 rund 5,4 Prozent der Wertschöpfung der gesamten gewerblichen Wirtschaft.

Studienautor Dr. Thomas Niebel, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich Digitale Ökonomie, erklärt:

„Damit stellt sie [die IKT-Branche] einen zentralen Faktor dar, um die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu erhalten und weiter auszubauen. Das hat die Branche insbesondere auch in der Corona-Pandemie unter Beweis gestellt.“

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Maximilian Feigl

Maximilian Feigl berichtet seit 2020 über das Münchner Startup Ökosystem. Dabei haben es dem studierten Politikwissenschaftler vor allem Deeptech-Themen angetan.

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