Die Studie nimmt Venture-Capital-Investoren in den Blick und entdeckt einige interessante Trends: So hätten die Investoren vergangenes Jahr vor allem Startups rund um den Themenkomplex Industrie 4.0 im Blick gehabt und verlagerten ihr Interesse nun auf das Segment Biotech. Auch interessant: Mehr als 60 Prozent der befragten Investoren berücksichtigen mittlerweile sogenannte ESG-Kriterien in ihrem Anlageprozess. ESG steht für den Themenkomplex Umwelt, Soziales und Governance, beschreibt also die Sozialverantwortung der Finanzierungen. Als Rendite für ihre Investments erwarten klassische Venture-Capital-Geber durchschnittlich 38 Prozent. Corporate-Venture-Capital-Gesellschaften begnügen sich mit 21 Prozent Rendite.
„Positive Entwicklung des Risikokapital-Ökosystems“
Der von der Bundesregierung initiierte Zukunftsfonds, der vorrangig Startups in der Wachstumsphase unterstützen soll, ist nach Ansicht der befragten Investoren kein Game Changer. Über 70 Prozent der Teilnehmenden sehen nur eine geringe Auswirkung des Zukunftsfonds auf das Startup-Ökosystem.
„Wir sehen eine positive Entwicklung des Risikokapital-Ökosystems, von dem vor allem die Startups in Deutschland profitieren“,
sagt Enrico Reiche, Director bei PwC.
„So steigt unter anderem das durchschnittliche Transaktionsvolumen, während die erwartete Internal Rate of Return (IRR) sinkt und vertragliche Regelungen der Beteiligungsdokumentation meist eine gründerfreundlichere Ausgestaltung erhalten.“
Prof. Dr. Dirk Honold von der Technischen Hochschule Nürnberg, der an der Studie beteiligt war, sagt:
„Der gewachsene Reifegrad des VC-Ökosystems mit immer professioneller strukturierten Startup-Finanzierungen in Deutschland wird zudem durch immer mehr Relevanz von ESG-Kriterien ergänzt. Entscheidend für den Erfolg wird auch es sein, dass auch der Pull-Effekt durch den Exit der Investoren mit europäischen Trade Sales und IPOs gestärkt wird: Nur so kann ein nachhaltiges Startup-Ökosystem zum volkswirtschaftlichen Nutzen entstehen.“