Welche Herausforderungen für eine erfolgreiche und nachhaltige Integration von geflüchteten Frauen oder Migrantinnen überwunden werden müssen, kann Social-Bee als Experte für eine nachhaltige Integration in den deutschen Arbeitsmarkt und als Dienstleister für Vielfalt skizzieren:
„Geflüchtete Frauen werden oft von internen (d.h. mangelndes Selbstvertrauen, patriarchale Familienstrukturen, geringe Bildung) und externen Faktoren (d.h. Bedarf an Teilzeitarbeit, Vorurteile zwischen Unternehmen, strukturelle Barrieren) daran gehindert, selbständig einen Job zu finden. Während 89 Prozent der geflüchteten Frauen in Deutschland eine bezahlte Arbeit suchen, waren 2019 nur 13 Prozent erwerbstätig.“
Selbstvertrauen, Kompetenz und Selbstreflexion
Einige Initiativen unterstützen hier bereits in konkreten Bereichen, beispielsweise durch Schulungen für Vorstellungsgespräche oder durch Qualifizierungen von Fachkenntnissen. Dennoch finden die meisten Teilnehmerinnen im Anschluss daran keinen Arbeitsplatz, weil ihre Bedürfnisse nicht ganzheitlich angegangen wurden. Darüber hinaus fehlt es oft an Unternehmensnetzwerken.
Social-Bee setzt hier auf einen ganzheitlichen Ansatz, um geflüchteten Frauen und Migrantinnen zu helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten. CEO Zarah Bruhn sieht insbesondere in drei Komponenten eine große Hebelwirkung:
„Wir wollen Selbstvertrauen, Kompetenz und Selbstreflexion aufbauen. Wir wollen, dass sie über ihre Rechte aufgeklärt werden und ihren Wert kennen. Dadurch stehen diese Frauen für sich selbst ein und treffen selbstbewusst Entscheidungen über ihr Leben.“
Durch verschiedene Programme will das Münchner Startup diese Komponenten auf eine skalierbare Weise ausbilden und stärken. Darüber hinaus erhöht ein starkes soziales Netzwerk die Sichtbarkeit auf dem Arbeitsmarkt und steigert direkte Jobchancen. Das finale Ziel: die erfolgreiche und langfristige Integration in den europäischen Arbeitsmarkt.
Eines von 34 ausgewählten Projekten
Aus knapp 8.000 Anträgen von gemeinnützigen Organisationen aus der ganzen Welt wurde Social-Bee als eines von 34 Projekten auserwählt. Neben finanzieller Unterstützung wird das Münchner Unternehmen darüber hinaus an einem viermonatigen Accelerator-Programm teilnehmen, das von den Google-Communities Accelerator und Women Techmakers sowie dem Impact Challenge-Partner Vital Voices geleitet wird. Google.org hat sich mit einem von Frauen geführten Expertengremium und den geschlechtergerechten Organisationen Vital Voices und Project Everyone zusammengetan, um Vorschläge anhand von vier Schlüsselkriterien zu bewerten: Innovation, Wirkung, Machbarkeit und Skalierbarkeit. Die ausgewählten gemeinnützigen Organisationen haben Projekte skizziert, die Frauen und Mädchen, insbesondere in geografisch, wirtschaftlich oder sozial marginalisierten Bevölkerungsgruppen dabei helfen sollen, ihr wirtschaftliches Potenzial voll auszuschöpfen.
Vor allem geflüchtete Frauen sehen sich neben Hürden durch Sprachbarrieren oder kulturelle Unterschiede häufig zusätzlich mit patriarchalischen Strukturen oder Vorurteilen konfrontiert. Dadurch wird der Zugang zur Gesellschaft eines neuen Wohnlandes noch weiter erschwert. Um hier gezielt unterstützen zu können, hat Social-Bee drei Gruppen identifiziert, die entsprechend ihrem Bildungs- und Berufshintergrund individuell unterstützt werden sollen. Am stärksten benachteiligt sind hierbei Frauen, die keine oder nur eine Grundschulbildung haben und keine oder nur wenig Berufserfahrung haben. Für eine erfolgreiche Integration dieser besonderen Zielgruppe bedarf es hierbei einer spezifischen fachlichen Expertise. Diese Expertise hat Social-Bee mit Leuchtturmprojekten in der Integrationsarbeit über die vergangen fünf Jahre intensiv gesammelt (bis zu 80% aller Flüchtlinge, mit denen Social-Bee arbeitet, sind geringqualifiziert).