© MGH - Münchner Gewerbehof- und Technologiezentrumsgesellschaft mbH (MTZ)

Loewi und Advitos mit Lösungen gegen COVID-19

Gleich zwei im Münchner Technologiezentrum (MTZ) ansässige Firmen beschäftigen sich mit Lösungen, die in Corona-Zeiten weiterhelfen können: Loewi bietet einen IgG-Antikörpertest an, der zeigt, ob Personen mit COVID-19 infiziert waren und voraussichtlich eine Immunität entwickelt haben. Die patentierten, medizinischen Geräte von Advitos wiederum können gleichzeitig drei Organe unterstützen und parallel die pH-Balance des Blutes regulieren. Diese Geräte werden derzeit zur Unterstützung von Patienten, die an Covid-19 leiden, in mehreren Kliniken in Deutschland, wie beispielsweise im Klinikum rechts der Isar in München, eingesetzt.

Das Münchner Technologiezentrum im Norden der Stadt beheimatet aktuell rund 100 Hightech-Unternehmen aus den verschiedensten Branchen wie Virtuelle Realität, IT, Security, Robotik und Medizintechnik. Aktuell arbeiten gleich zwei Unternehmen aus dem MTZ an innovativen Lösungen gegen die Corona-Krise: Loewi und Advitos.

Loewi ist eine wissenschaftliche Ausgründung der Technischen Universität München und unterstützt eigentlich Athleten dabei, ihre Leistung im Training sowie in Wettkämpfen zu optimieren. Mithilfe einer Blutuntersuchung sowie einer detaillierten Anamnese bestimmt das Unternehmen das Optimierungspotenzial der Sportler und gibt anschließend personalisierte Ernährungsempfehlungen. Ernährung hat nicht unbedingt etwas mit Corona zu tun, aber die Gründer haben innovativ auf die aktuelle Situation reagiert und einen Kapillarbluttest für einen IgG-Antikörpernachweis entwickelt, um eine großflächige Testung voranzutreiben. Patienten und Kunden können so prüfen, ob sie mit COVID-19 infiziert waren und voraussichtlich eine Immunität entwickelt haben.

Loewi will mit diesem Konzept neben Privatpersonen auch Unternehmen helfen, eine Entscheidungsunterstützung bezüglich Büropräsenz oder Dienstreisen zu schaffen. Der Test kann zuhause wie bei einem Diabetestest mit nur wenigen Tropfen Blut durchgeführt werden. Die Probe wird online registriert, per Post an ein zertifiziertes Fachlabor in Deutschland versendet, analysiert und das Ergebnis per E-Mail verschlüsselt mitgeteilt.

Großflächige Testung gegen weitere Ausbreitung

Prof. Dr. med. Johannes Scherr ist Chefarzt und Leiter des Zentrums für Prävention und Sportmedizin der Universitätsklinik Balgrist und Mitgründer von Loewi. Er sagt:

„Als Chefarzt und Leiter des universitären Zentrums für Prävention und Sportmedizin an der Universitätsklinik Balgrist kam ich rasch mit dem Virus in Berührung. Daher ist es mir ein besonderes Anliegen, eine großflächige Testung zu unterstützen, sodass wir das Ausmaß der Pandemie und die Dynamik des Virus besser verstehen können.“

Multiples Organversagen verhindern

Neben Loewi hat auch Advitos eine Lösung auf den Markt gebracht, die für intensivmedizinisch betreute COVID-19 Patienten eine wichtige Rolle spielen kann. Die patentierten, medizinischen Geräte der Advitos können gleichzeitig drei Organe — Leber, Lunge und Nieren — unterstützen und parallel die pH-Balance des Blutes regulieren. PD Dr. med. Bernhard Kreymann, Nephrologe und Erfinder dieser Technologie, erläutert:

„Die meisten Menschen, die an COVID-19 sterben, haben ein gewisses Alter und leiden letztendlich an multiplem Organversagen (MOV). Einfach ausgedrückt: Die Nieren, das Herz, die Leber und die Lunge dieser Patienten funktionieren nicht richtig, was zu dem durch das Coronavirus verursachten Lungenversagen noch eine schwere Pathologie hinzufügt. Um diesen Patienten zu helfen, ist es sinnvoll, ein Gerät einzusetzen, das in der Lage ist, alle diese Organe gleichzeitig zu behandeln, um bessere Ergebnisse zu erzielen.“

Die Geräte sind in den letzten zwei Jahren bereits in zwanzig Krankenhäusern in Deutschland zum Einsatz gekommen. Die Tatsache, dass die Organe der Patienten mit einem einzigen Verfahren behandelt werden, soll die Aufgaben und die Komplexität der Behandlungen für die Ärzte und das Pflegepersonal erleichtern. Die Ergebnisse der laufenden klinischen Studien mit COVID-19 Patienten sind vielversprechend. Allerdings wird es laut Advitos noch einige Wochen dauern, bis die endgültigen Ergebnisse vorliegen. Darüber hinaus wird die Veröffentlichung der Ergebnisse in medizinischen Fachzeitschriften weitere Monate in Anspruch nehmen.

„Nichtsdestotrotz ist die Entwicklung eines weiteren innovativen Verfahrens unter Einbeziehung weiterer digitaler Technologien auf dem Weg, um rechtzeitig für die zukünftigen Ausbrüche solch schlimmer Viren bereit zu sein“,

sagt Kreymann.

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