Das Management-Team von MIG.
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„Habt eine Vorstellung vom Exit“ — Nachgefragt bei… MIG!

Die Münchner Investmentfirma MIG hat knapp 500 Millionen Euro in Startups wie Konux, Navvis oder Kewazo investiert, aber auch in Medtech-Unternehmen wie Amsilk. Und 2018 begleitete MIG das Internettelefonie-Unternehmen NFON an die Börse. Worauf legen die Investoren wert? Wir haben nachgefragt bei Michael Motschmann, General Partner und Vorstand bei MIG.

In was investiert Ihr bevorzugt?

Die von der MIG verwalteten MIG Fonds haben seit 2004 in rund 40 Startups der Hochtechnologie investiert. In der Vergangenheit bestanden Schwerpunkte in der Biotechnologie und Medizintechnik, die jüngeren Investments fokussieren stark auf das Thema Digitalisierung. Bei unseren Beteiligungen sind wir relativ breit aufgestellt. In jedem Fall aber müssen wir neben der Geschäftsidee von dem Führungsteam überzeugt sein.    

Michael Motschmann, General Partner und Vorstand bei MIG. © MIG)

Scoutet Ihr selbst nach vielversprechenden Firmen oder habt Ihr Berater dafür?

Wir verfügen natürlich über ein eigenes Netzwerk. Zu unserem Partnerteam gehören mehrere fachkundige Experten, die die Szene und Märkte beobachten und auch an den größeren Startup-Wettbewerben als Besucher oder auch mal als Jurymitglied teilnehmen. Natürlich weisen uns auch externe Professionals von Fall zu Fall auf interessante Startups hin. Als einer der führenden deutschen VC-Investoren kommen zudem viele junge Unternehmen direkt auf uns zu. So erhalten wir jährlich mehrere hundert Businesspläne, die wir systematisch analysieren.  

Investition mit engem Kontakt zum Management

Müssen Startups bei Euch Angst haben, dass Ihr Euch zu stark einmischt?

Unser Investitionsansatz zielt schon darauf ab, in sehr engem Kontakt zum Management zu stehen. Deshalb prüfen wir neben dem Geschäftsmodell intensiv die Kompatibilität mit den Unternehmern. Wir stehen dann mit Rat und Tat zur Seite, das erfolgt aber immer in einer kooperativen Weise.

In welcher Phase gehen Startups idealerweise auf Euch zu?

In neue Beteiligungsunternehmen investieren wir in der Regel zwischen 1 und 10 Millionen Euro. Das heißt wir sind sowohl in der Seed-Phase dabei als auch als Early-Stag- Investor.

Um erfolgreich zu sein, muss ein Startup…

… natürlich zunächst eine herausragende Idee haben. Wie die meisten VC-Investoren suchen auch wir nach bahnbrechenden Innovationen, die die Kraft haben, Märkte zu verändern. Unternehmerischer Erfolg ist aber komplexer. Eine tolle Technologie — das heißt ein Produkt oder eine Anwendung, ohne eine Vorstellung davon, wie diese über Vertrieb und Marketing an den Kunden zu bringen ist — ist nicht ausreichend. Daneben achten wir beispielsweise auch zu Beginn darauf, dass die Unternehmen, in die wir investieren, bereits eine Vorstellung davon haben, wie unser Exit einmal aussehen könnte.

Nenne uns das K.o.-Kriterium beim Pitch!

Da gibt es vieles. Wir erleben häufig, dass sich hochmotivierte Gründer manchmal gerne überschätzen und damit den vor ihnen liegenden Weg in seiner Komplexität unterschätzen. Selbstvertrauen ist gut –Selbstüberschätzung hingegen hilft nicht wirklich, um die vielfältigen Herausforderungen erfolgreichen Unternehmertums zu meistern.

Entwicklungen dauern länger als antizipiert — das kostet Zeit und Geld

Bei was habt Ihr Euch schon mal ordentlich verkalkuliert?

Das Geschäftsmodell von VC-Investoren schließt ein, dass nicht jede Beteiligung zur erfolgreichen Firma reift. Häufig dauern Entwicklungen länger, als anfänglich antizipiert, und dies kostet neben Zeit auch Geld. Daneben verändern sich Märkte und dem muss man als Unternehmen Rechnung tragen. Diese Erfahrung haben auch wir gemacht, daraus aber immer entsprechend Schlussfolgerungen gezogen, die uns hoffentlich besser machen. Bei aller sorgfältigen Prüfung bleiben diese Risiken bestehen.

Last but not least: Auf wen gehen Startups zu, wenn sie mit Euch ins Gespräch kommen wollen?

Auf unserer Website ist ein recht einfacher Prozess beschrieben, wie sich interessierte junge Unternehmen an uns wenden können.

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