Dieser Tage steht in München alles – oder zumindest sehr viel – im Zeichen der 5. Münchner Webwoche. Traditionell wurde sie gestern mit dem Abendempfang im Alten Rathaus offiziell eröffnet. Höhepunkt des Abends war dabei die Verleihung der Isarnetz Blogawards in 10 Kategorien.
Doch bevor es soweit war, wurden die Gäste im ehrwürdigen Alten Rathaussaal zunächst von Kurt Kapp, Leiter der Wirtschaftsförderung und stellvertretender Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, von offizieller Seite aus begrüßt. Er bedankte sich für den regen Einsatz des Webwochen-Teams rund um Prof. Wolf Groß, ohne deren teilweise ehrenamtliches Engagement die Webwoche überhaupt nicht möglich wäre. Dabei ist sie aber in München genau richtig angesiedelt, ist sich Kapp sicher. Denn hier lässt sich nicht nur bereits jetzt das größte IT-Cluster Europas finden. Auch für weitere digitale Entwicklungen hat die bayerische Landeshauptstadt die richtigen Weichen gesetzt, Stichwort IoT-Watson-Zentrale mit einem 200 Millionen Invest von IBM. Auf die großen Herausforderungen, die mit der Digitalen Revolution einhergehen, machte anschließend Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, aufmerksam und verwies dabei besonders auf die Bereiche Wirtschaft und Ausbildung, die enormen Nachholfbedarf haben.
Nach diesen einleitenden Worten sollten die Gäste auch selbst zu Wort kommen. Und zwar beim Business Speed Dating. Auf zwei Stockwerke verteilt entwickelten sich rege Gespräche, jeder erzählte gerne, was er macht und warum er da ist. So gerne, dass nur lautstarkes Trommeln der Trommel-Gruppe Diappo aus dem Senegal die Gäste zum erneuten Schweigen — oder besser: Zuhören — bringen konnte.
Zugehört werden sollte der Keynote von Christiane Brandes-Visbeck zum Thema Digital Leadership. Recht ausführlich erklärte die Hamburgerin, wie jeder von uns in Zeiten der digitalen Transformation zum Digitalen Leader werden kann — und muss. Denn die Digitale Revolution steht an, ob wir wollen oder nicht. Ihr Tipp: Immer schön im Flow bleiben, sich ausprobieren und Ängste vergessen. Aus Brandes-Visbecks Mund klingt es leichter, als es in der alltäglichen Arbeitswelt oftmals ist. Aber für den ein oder anderen Denkanstoß konnte sie mit Sicherheit sorgen.
Bloggen ist Graffiti mit Punkt und Komma
Danach stand der eigentliche Höhepunkt des Abends auf dem Programm — und der Grund, warum sich neben doch recht vielen Anzugträgern auch einige junge Gesichter im Saal des Alten Rathauses finden ließen: Die Verleihung der diesjährigen Isarnetz Blogawards.
Bevor es soweit war, stellte Marco Eisenack, Gründer von mucbook und damit auch Mitorganisator der Awards, erst einmal die Frage in den Raum, was Bloggen eigentlich ist? Und wer wüsste da bessere Antworten als Google: Bloggen ist also — laut der Suchmaschine — das Gegenteil von „alles für sich behalten“. Oder etwas positiver ausgedrückt: Bloggen ist Graffiti mit Punkt und Komma.
Und München kann sich mittlerweile über einige Schreibtisch-Sprayer freuen: Allein für den diesjährigen Blogaward mussten die Juroren aus über 200 vorgeschlagenen Blogs in 10 unterschiedlichen Kategorien auswählen. Entscheidungskriterien waren dabei unter anderem:
- Textqualität
- Layout
- Usability
- Interaktion (v.a. auf Social Media)
- Themenrelevanz
- Kontinuität
Trotz teilweise heftiger Diskussionen konnte sich die Jury dann auf 9 Gewinner einigen. Den 10. bestimmte das Publikum selbst — es geht doch nichts über eine gute Fanbase.
#dastecktvielschweißundarbeitdrin
Die Gewinner der Isarnetz Blogawards 2016:
Kategorie Cooperate Blogs: Respekt Herr Specht
Kategorie Sport: Outdoorrunde
Kategorie Mode: amazedmag
Kategorie Kunst & Kultur: Heinricht graut’s
Kategorie Food: Madame Cuisine
Kategorie Familie: Mami & Gör
Kategorie Video / Youtube: 90 + X
Kategorie Reise: Ani denkt (Reiseblog)
Kategorie München: Mit Vergnügen München
Kategorie Publikumspreis: Munichmag
Damit ging ein langer Abend zu Ende.