Das Gründungsteam von Vyoma, Dr. Luisa Buinhas (CPO), Christoph Bamann (COO) und Dr. Stefan Frey (CEO).
© Vyoma

Spacetech-Startup Vyoma sichert sich 5 Millionen Euro

Es wird voll im Orbit: Nicht nur immer mehr Satelliten umkreisen die Erde, sondern auch Schrott aus rund 70 Jahren Raumfahrtgeschichte umgibt unseren Planeten. Das Münchner Startup Vyoma arbeitet an einer Lösung für diese wachsende Gefahr für die Raumfahrt. Der European Investment Fund (EIF) investiert nun fünf Millionen Euro in das Unternehmen.

Das Münchner Spacetech-Startup Vyoma setzt auf bodengestützte Daten, um den automatisierten Betrieb von Satelliten zu ermöglichen. Hierfür bietet das 2020 gegründete Startup verschiedene Services, damit die künstlichen Trabanten sichere Wege durch die überfüllten Umlaufbahnen finden. Zu dem Angebot von Vyoma zählen unter anderem die Erkennung von Annäherungen zwischen Satelliten und Trümmern, die Optimierung von Manövern aber auch die vollständige Automatisierung.

Zukünftig sollen dabei auch weltraumgestützte Daten zum Einsatz kommen. Zu diesem Zweck arbeitet Vyoma daran, eine Konstellation zur Überwachung von Objekten in verschiedenen Umlaufbahnen zu starten. Die erste Generation der Konstellation soll dabei aus optischen Sensoren bestehen. Diese sollen Informationen über den Weltraumverkehr liefern und Algorithmen für die prädiktive Analyse mit Daten. So soll die Bewegung von Objekten im Weltraum genau abgebildet werden können. Zudem sollen auch anomales Verhalten und böswillige Absichten effektiv erkannt und die zuständigen Verteidigungsbehörden gewarnt werden. Die ersten Einheiten dieses weltraumgestützten Überwachungssystems sollen Anfang 2025 in Betrieb genommen werden.

Vyoma stärke „Europas Sicherheit und technologische Souveränität“

Nun konnte sich Vyoma eine Finanzierung in Höhe von fünf Millionen Euro sichern. Das Geld stammt vom European Investment Fund (EIF), einem Finanzinstrument der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Union. Der EIF arbeitet mit verschiedenen Fonds und Privatbanken zusammen, um europäische Technologieunternehmen zu unterstützen. Für die Investition in Vyoma schließt er sich mit Atlantic Labs zusammen, einem bestehenden Investor von Vyoma mit Sitz in Berlin. Das Münchner Startup kommt durch die zusätzlichen Mittel auf eine Gesamtfinanzierung von nun 16 Millionen Euro.

Stefan Frey, Mitgründer und CEO von Vyoma, sagt:

„Mit dieser Investition erkennen die europäischen Institutionen die dringende Notwendigkeit an, Gefahren in der Umlaufbahn zu bekämpfen und die Sicherheit der Assets zu gewährleisten. Mit dem weltraumgestützten Überwachungssystem von Vyoma können wir nicht nur die Mehrzahl aller Weltraumobjekte im erdnahen Orbit, die größer als 1 cm sind, überwachen, sondern auch böswillige Handlungen erkennen. Dieses Zusammentreffen von technologischen Lösungen und geostrategischen Zielen ist der Grund für diese Investition. Gleichzeitig sind wir stolz darauf, erneut auf die fortgesetzte Unterstützung von Atlantic Labs zählen zu können.“

Und Marjut Falkstedt, CEO des EIF, ergänzt:

„Die New-Space-Industrie hat das Potenzial, Technologien zu entwickeln, die wie in einem Dominoeffekt Auswirkungen auf eine Reihe weiterer Sektoren haben können. Ich freue mich, dass die Unterstützung des EIF mit Hilfe des InvestEU-Programms Unternehmen wie Vyoma in die Lage versetzen wird, ihre Arbeit in hochmodernen Bereichen wie der Orbitalüberwachung voranzutreiben. Dies ist nicht nur wichtig, um die Sicherheit von Weltraummissionen und Satellitenoperationen zu gewährleisten, sondern wird auch dazu beitragen, Europas Sicherheit und technologische Souveränität insgesamt zu stärken.“

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Maximilian Feigl

Maximilian Feigl berichtet seit 2020 über das Münchner Startup Ökosystem. Dabei haben es dem studierten Politikwissenschaftler vor allem Deeptech-Themen angetan.

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