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AATec Medical und Sprind kooperieren bei präklinischer Studie

Das Münchner Biotech-Startup AATec Medical arbeitet bei der Arzneimittelentwicklung mit der Bundesagentur für Sprunginnovationen (Sprind) zusammen. Ziel der Kooperation ist es, den ersten Produktkandidaten des Startups in verschiedenen Krankheitsmodellen zu testen.

AATec Medical arbeitet mit dem Wirkstoff Alpha-1-Antitrypsin (AAT). Dieser humane Serinproteaseinhibitor (SERPIN) schützt Gewebe vor Schädigung durch Proteasen und wirkt sowohl entzündungshemmend als auch antiviral. Das Startup hat einen Weg gefunden, um das bisher nur aus menschlichem Blutplasma herstellbare AAT auf industriellem Weg zu synthetisieren. Auf diese Weise sinkt der Preis für den Wirkstoff deutlich.

ATL-105 ist der erste auf AAT aufbauende Produktkandidat des Startups und soll nun in Zusammenarbeit mit Sprind weiter getestet werden. Dabei kommen unter anderem sogenannte „Lung-on-a-Chip“-Modelle zum Einsatz, bei denen mit humanem Lungengewebe sowie computergestützten Simulationen die Verteilung des Wirkstoffs in der Lunge untersucht wird. Auf diese Weise wollen die Partner klinisch relevante Daten für die Wirkung in der menschlichen Lunge erzeugen, bevor klinische Studien beginnen. Sprind unterstützt die Testungen und stellt Mittel für die Projektarbeiten bereit.

AATec Medical will „effektive Lösungen für die weltweit wachsende Bedrohung durch Atemwegserkrankungen entwickeln“

Sigrid Koeth, Innovation Manager bei Sprind, betont die Bedeutung des Projektes:

„Mit Sprind möchten wir von Deutschland aus neue Sprunginnovationen schaffen. Die Zusammenarbeit mit AATec Medical ist ein Beispiel für unser Engagement, wissenschaftliche Forschung mit unternehmerischem Handeln zu verknüpfen und so innovative Lösungen im Gesundheitswesen zu fördern.“

Dr. Rüdiger Jankowsky, Mitbegründer und CEO von AATec, äußert sich zu der Kooperation:

„Die Partnerschaft mit Sprind ermöglicht es uns, unsere Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu beschleunigen und unser Innovationspotenzial schneller zu realisieren. Unser Ziel ist es, rekombinantes Alpha-1-Antitrypsin mit modernster Protein-Inhalationstechnik zu nutzen, um effektive Lösungen für die weltweit wachsende Bedrohung durch Atemwegserkrankungen zu entwickeln. Hierbei konzentrieren wir uns neben der Behandlung von Virusinfektionen der Atemwege auf entzündliche Erkrankungen, wie COPD, Asthma, das akute Atemnotsyndrom (ARDS) und weitere respiratorische Erkrankungen mit hohem medizinischem Bedarf.“

Die Technologie von AATec basiert auf Forschungsarbeiten der Mitgründer Dr. Manfred Stangl, Leiter der Nieren- und Pankreastransplantation am Klinikum der Universität München und Chief Scientific Officer von AATec, und Dr. Michael Strassmair, Leiter der Abteilung für Handchirurgie am Manus Sana Krankenhaus in Starnberg/München und Chief Medical Officer von AATec. Im vergangenen Sommer konnte das Startup bereits erfolgreiche eine erste Finanzierung abschließen. Namentlich nicht genannten Privatinvestoren, Branchenexperten und Family Offices steckten 2,7 Millionen Euro in das Unternehmen.

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Maximilian Feigl

Maximilian Feigl berichtet seit 2020 über das Münchner Startup Ökosystem. Dabei haben es dem studierten Politikwissenschaftler vor allem Deeptech-Themen angetan.

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