Das Gründerteam von Energyminer: Richard Eckl, Chantel Niebuhr und Georg Walder (v.l.)
Foto: Isenhoff / Philip Herzhoff

900.000 Euro Seed-Finanzierung für Energyminer

Energyminer kann seine Seed-Investmentrunde in Höhe von 900.000 Euro erfolgreich abschließen. Insgesamt beteiligen sich 11 Angel-Investoren an der Runde, die neben dem Kapital auch Know-how aus der Strombranche, Marketing, IT und Produktentwicklung einbringen können. Mit dem frischen Kapital will das Energy-Startup seine Anlage zur Stromerzeugung aus kinetischer Wasserkraft zur Serienreife entwickeln und erste Teststandorte betreiben.

Energyminer entwickelt und betreibt kinetische Wasserkraftwerke. Die Mikro-Wasserkraftwerke des Münchner Unternehmens gewinnen Strom aus der Fließgeschwindigkeit von Flüssen, ohne dabei in das Fluss-Biotop einzugreifen. Sie befinden sich fast vollständig unter Wasser und sind kaum sichtbar. In ihrem Inneren arbeitet ein Turbinensystem, das durch die Fließgeschwindigkeit des Flusses angetrieben wird. Beim Auftreten von Hochwasser oder Eisgang sinkt das System automatisch auf den Grund und bringt sich damit selbst in Sicherheit – produziert aber weiter.

Die Unterwasserkraftwerke arbeiten nach Angaben des Unternehmens geräuschlos und wurden so konstruiert, dass sie keine Gefahr für Fische oder Pflanzen darstellen. Auch Wassersportler sollen durch die Anlagen weder verletzt noch beeinträchtigt werden. Die Kraftwerke werden zudem permanent von einem intelligenten vernetzten System überwacht.

„Die Rechnung geht plötzlich auf“

Auf die Frage, ob es nicht bereits ähnliche Lösungen gibt, meinen die Energyminer-Gründer gegenüber Munich Startup:

„Grundsätzlich ja. Die Konkurrenten, die sich vor uns auf dem Gebiet versucht haben, sind jedoch allesamt gescheitert. Wesentlicher Grund war, dass deren Anlagen nicht wirtschaftlich Strom erzeugt haben. Und genau an dem Punkt haben wir angesetzt und uns von Anfang an auf Kostensenkung fokussiert. Wir haben also ein völlig neues Anlagenkonzept mit neuen zum Patent angemeldeten Technologien. Das erlaubt uns zugleich eine dramatische Kostensenkung und erhöht auf der anderen Seite die Energieausbeute. Also bekommen wir mehr Strom zu gleichzeitig viel niedrigeren Kosten. Und so geht die Rechnung plötzlich auf und wir haben hochprofitable Anlagen.“

Beitrag zur Energiewende

Ziel von Energyminer ist es, kinetische Wasserkraft als wesentlichen Bestandteil der Energiewende zu etablieren. Richard Eckl, Co-Founder von Energyminer, erklärt dazu:

„Reihenweise werden grundlastfähige Kraftwerke abgeschaltet – aber ein adäquater Ersatz durch Erneuerbare Energien ist nicht in Sicht. Für ein erfolgreiches Gelingen der Energiewende brauchen wir also dringend mehr Erneuerbare, die auch grundlastfähig sind. Mit unseren Anlagen schaffen wir es, kinetische Wasserkraft kosteneffizient und höchst profitabel zu gestalten. Wir freuen uns, dass es uns mit der Unterstützung von Baystartup gelungen ist, Investoren von unserer Idee zu überzeugen und diese nun zur Serienreife entwickeln zu können.”

Die Seed-Finanzierung will Energyminer dafür einsetzen, seine Anlage zur Stromerzeugung aus kinetischer Wasserkraft zur Serienreife zu entwickeln und erste Teststandorte zu betreiben.

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