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Startups in der Doppelkrise – Fünf Gründe, warum sich der Einstieg trotzdem lohnt

Es ist kein Geheimnis, dass es aktuell in der Startup-Branche, so wie in vielen Branchen, ganz besonders der Bauindustrie, kriselt. Finanzierungen von Startups sind in Europa in den letzten zwei Jahren um 44 Prozent gesunken. Manche Medien beschwören eine regelrechte Startup-Apokalypse. Da stellen sich viele junge Menschen, die gerade in die Berufswelt einsteigen wollen, zurecht die Frage: Lohnt sich jetzt überhaupt der Einstieg in ein Startup? Oder sollte man sich lieber anderweitig umschauen?

Sebastian Schuon, ein bekanntes Gesicht in der Startup-Branche, ist Co-Gründer und CEO des Münchner Proptechs Alasco. Nach seinem Studium am CDTM in München und einem Master in Stanford hat er erfolgreich die Online-Plattform Stylight aufgebaut und war danach Business Angel bei Personio, bevor er sich der Immobilienbranche und deren Digitalisierung widmete. Er hat fünf Gründe gesammelt, warum sich der Einstieg trotz Krise lohnt.

1. Krise ist nicht gleich Krise

Inflation und die aktuell angespannte Wirtschaftslage bedeuten nicht gleich, dass alle Startups in der Krise stecken. Als kleiner Tipp lohnt sich hier der Blick auf die Hintergründe des Startups, bei dem Ihr euch bewerben wollt. Vor allem beim Thema Finanzierung könnt Ihr im Bewerbungsprozess konkret nachfragen. Viele Startups haben mehrere finanzstarke InvestorInnen im Hintergrund und die Budgetplanung schon längst an die sich verändernden Umstände angepasst, indem sie zum Beispiel den Zeitraum für ein angestrebtes Wachstum verändert haben. Hier lauten die Stichwörter: Resilienz und Nachhaltigkeit. Es geht nicht mehr nur schnelles, sondern vor allem nachhaltiges Wachstum.

Im Bereich Proptechs kann man sagen, dass trotz der Pandemie viele Startups erfolgreiche Finanzierungsrunden abgeschlossen haben und in den nächsten Jahren eine Expansion planen, was die hohe Relevanz und die Zukunft der Branche unterstreicht (Quelle: Proptech Germany Studie 2022). Proptechs sind vor allem auf Investorenseite weiter gefragt und daher langfristig ein sicherer Arbeitgeber (Quelle: Proptech M&A Marktreport von Hampleton Partners). Abgesehen davon gibt es Startups, die grundsätzlich widerstandsfähig und auch zukunftsorientiert sind, wie zum Beispiel grüne und Energie-Startups (Enpal), die die Zukunft nachhaltig verändern und bei denen es trotz Krise gute Zukunftschancen gibt. Hier also der Tipp: Schaut darauf, welche Themenbereiche mit der Zeit gehen und in der Zukunft relevant sein werden.

2. Gemeinsam wachsen – ohne gläserne Decke

Es spricht sich herum – besonders für junge BerufseinsteigerInnen sind Startups immer attraktiver, weil sie dort schnell einen steilen Karriereweg hinlegen können. Gerade für Menschen mit wenig beruflicher Erfahrung ist der Anfang schwer. Da trifft es sich gut, dass gerade ambitionierte BerufsanfängerInnen häufig in Startups ihren Platz finden. Junge Unternehmen sind flexibel und bieten gerade in Krisenzeiten den Vorteil, neuen Leuten die verschiedenen Arbeitsbereiche in ihrem Unternehmen näherzubringen. Und da dauert es oftmals nicht 4 Jahre, bis man aus seiner Junior-Position hinauswächst… Die wachstumsorientierte Struktur von Startups ist für Euch die Chance, selbst zu wachsen und schnell Eure beruflichen Ziele zu verfolgen.

Gleiches gilt für das Thema Digitalisierung: In Startups wachst Ihr schnell, habt aber auch in vielen Fällen die Möglichkeit, in Unternehmen zu arbeiten, die ihrer Zeit voraus sind – in jeder Hinsicht. Begonnen beim Tätigkeitsfeld vieler Startups im Bereich der Digitalisierung über moderne Arbeitsausstattung bis zu flexiblen Arbeitsmodellen bieten Startups ein innovatives Arbeitsumfeld.

3. Steile Lernkurve – Expertenstatus gewinnen

Das Stichwort Flexibilität ermöglicht gemeinsam mit flachen Hierarchien nicht nur schnelles Wachstum und spannende Entwicklungen, sondern auch eine steile Lernkurve. Innerhalb kürzester Zeit könnt Ihr zu ExpertInnen in Euren Startups werden. Dazu kommt, dass es nicht nur im eigenen Tätigkeitsbereich die Möglichkeit gibt, etwas zu lernen. Sogar innerhalb desselben Unternehmens habt Ihr häufig die Chance, in verschiedene Bereiche zu schnuppern und beispielsweise nicht nur Marketing-ExpertIn zu werden, sondern auch der Sales-Abteilung unter die Arme zu greifen. Wer nach strengen Autoritätsverhältnissen und Siez-Kultur sucht, ist bei Startups an der falschen Adresse.

Wenn das also erstmal geklärt ist, kommt der nächste Punkt: Für das Thema zu brennen! Viele Startups verfolgen wichtige Themen, die den Zeitgeist aufgreifen und sich z.B. mit Digitalisierung oder Nachhaltigkeit beschäftigen. So wie bei Alasco, sind Proptechs ein relevanter Treiber der Transformation, der Digitalisierung und der notwendigen Innovation in der Bau- und Immobilienwelt. In Krisenzeiten ist dieser Impact wichtiger denn je, weil Ihr so entscheidende Impulse liefern könnt, um die Branche zukunftsfähiger zu machen.

4. Ihr packt gerne an – ”Hands-on-Startups”

Eine Sache, die bei Startups niemals fehlt, ist die einzigartige Do-it-Mentalität. Durch kleine Teams, die in sehr bedachten Recruiting-Verfahren ausgewählt werden, arbeitet ihr mit top qualifizierten KollegInnen, die gemeinsam etwas voranbringen möchten. Dazu gehört Ihr dann im besten Fall auch. Wichtig in Startups, und das sollte nicht unterschätzt werden, ist die Bereitschaft und Freude daran, selbstständig zu arbeiten und Ideen und Projekte aktiv mitzugestalten.

Durch das vorhin genannte schnelle Wachstum in Startups stehen eure Karrierechancen natürlich auch nicht schlecht. Um euch ein praktisches Beispiel zu nennen: Alasco folgt dem Leitsatz “Startup gut gemacht”. Das Gründerteam hat vor einigen Jahren bereits erfolgreich Stylight aufgebaut und die wertvollen Erfahrungen und Learnings mit in das neue Projekt gebracht.

5. Lust, etwas zu verändern?

Startups sind im Vergleich zu mittelständischen Unternehmen oder Konzernen in ihrer Struktur wesentlich beweglicher und anpassungsfähiger. Das sieht man allein schon an der engen Zusammenarbeit mit den verschiedenen Arbeitsfeldern und -positionen. Nicht zuletzt bieten Startups oft innovative Lösungen, die nicht nur Mitarbeitenden sinnstiftende Aufgaben geben, sondern bestenfalls einen Beitrag zu drängenden Themen wie Nachhaltigkeit und Co. leisten. Proptechs tragen beispielsweise zu 78,2 Prozent mehr ESG und damit zu mehr Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche bei (Quelle: Proptech Germany Studie 2022). Vor dem Hintergrund, dass der Gebäudesektor global für 38 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich ist, gibt es hier die Chance, echten Impact zu leisten (Quelle: United Nations Environmental Program 2020). Allgemein gilt dies, im Unterschied zu vielen traditionellen Unternehmen, auch für den Impact, den Ihr als einzelne Person mit Eurer Arbeit auf das Startup, aber auch auf die Branche haben könnt.

Und wenn das bisher noch nicht genug Gründe waren, probiert es doch einfach aus: Bewerbt Euch und findet heraus, ob die Arbeit in Startups etwas für Euch ist.

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Sebastian Schuon

Sebastian Schuon

Sebastian Schuon hat an der TU München Elektrotechnik studiert und einen KI-Master in Stanford abgelegt. 2008 gründete er mit seinen Studienfreunden vom CDTM die Modesuchmaschine Stylight und verkaufte sie 2016 für 80 Millionen an Pro7Sat1. Anschließend stand er u.a. Personio-Gründer Hanno Renner als Business Angel zur Seite. Mit dem Proptech Alasco verfolgt der begeisterte Hobby-Pilot nun die Mission, die Bau- und Immobilienbranche auf Augenhöhe mit digital führenden Industrien zu bringen.

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