Neben einem Anstieg beim Startup-Bestand hat sich auch die Altersstruktur der Gründer im vergangenen Jahr verschoben: Es gründeten deutlich mehr unter 30-Jährige. Dies hat sich ebenfalls positiv auf die Zahl der Startups ausgewirkt, da die Projekte jüngerer GründerInnen häufiger Startup-Merkmale aufweisen, so die KfW. Die Chefvolkswirtin der Förderbank, Fritzi Köhler-Geib, sagt:
„Die Erholung der Zahl an Startups in Deutschland ist eine gute Nachricht, denn innovative und wachstumsorientierte Unternehmen treiben den Wandel und die Weiterentwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft voran und haben eine besondere Bedeutung für die Entwicklung neuer Märkte und zukunftsfähiger Arbeitsplätze.“
KfW: Frauenanteil unter GründerInnen weiter niedrig
Dem vorliegenden Startup-Report der Förderbank zufolge streben nur 12 Prozent der deutschen Startups eine Finanzierung über Venture Capital an. Der Anteil weiblicher Startup-Gründerinnen liegt bei nur 19 Prozent gegenüber 39 Prozent bei allen Gründungen. Bei Startups, die eine VC-Finanzierung anstreben, machen Gründerinnen sogar nur 12 Prozent aus. Einige von der KfW angeführte mögliche Ursachen sind, dass ein größerer Anteil der Geschäftsmodelle, Unternehmensziele oder Finanzierungabsichten weiblich geführter Startups weniger gut zum Finanzierungsinstrument VC passen. Auch (unbewusste) Vorurteile bei VC-Gebern könnten eine Rolle spielen.
„Der nach wie vor niedrige Anteil an Frauen in der Startup-Szene ist ein Wermutstropfen in der grundsätzlich positiven Entwicklung. Geschlechterstereotypen sind weiter wirkmächtig, sowohl auf Seiten vieler Gründerinnen als auch bei potenziellen Finanzierungspartnern“,
sagt Köhler-Geib.
„Unsere gesamte Gesellschaft ist gefordert, dafür zu sorgen, dass Geschlecht und Herkunft keine Rolle bei Gründung und Finanzierung von innovativen und wachstumsstarken Unternehmen mehr spielen, denn Deutschland ist darauf angewiesen, möglichst sein gesamtes innovatives Potenzial zu entfalten.“