Das gescheiterte Solarauto Sion
Foto: Sono Motors GmbH

Finn beabsichtigt Kauf von 12.600 Sion

Finn hat eine Absichtserklärung über den Kauf von 12.600 Sion von Sono Motors unterzeichnet. Nach einer ersten, unverbindlichen Reservierung von 5.500 Sion im Jahr 2020 hat das Münchner Auto-Abo-Startup nun die Zahl nach oben geschraubt und insgesamt 12.600 Sion reserviert. Die Auslieferung der ersten Elektro-Autos an Finn ist für 2024 geplant.

Das Münchner Startup Finn, das sich erst zu Beginn des Sommers ein Investment über 103 Millionen Euro sichern konnte, bietet seinen KundInnen flexible Auto-Abonnements, die alle Nebenkosten wie Steuer, Versicherung, Reifen und Wartung enthalten. Lediglich die Kosten für Treibstoff oder Strom müssen die AbonnentInnen selbst tragen. Nach Unternehmensangaben besteht die Flotte bereits zu 30 Prozent aus Elektroautos. Um das Angebot weiter nachhaltig zu gestalten erweitert Finn nun seine Sion-Reservierung bei Sono Motors von 5.500 auf 12.600 Autos.

2023 wollen die beiden Unternehmen eine endgültige Vereinbarung über ihre Zusammenarbeit treffen. Der Produktionsstart des Sion ist für die zweite Jahreshälfte 2023 geplant. Für 2024 plant Sono Motors die Auslieferung von 100 Sion an Finn. Danach sollen pro Jahr weitere 2.500 Fahrzeuge ausgeliefert werden, bis die Gesamtzahl von 12.600 erreicht ist. Die ausgelieferten Autos sollen für den Finn-Service in Deutschland genutzt werden.

Erst Anfang des Monats konnte Sono Motors bekannt geben, dass dem Unternehmen mehr als 20.000 direkte Kundenreservierungen mit einer durchschnittlichen Anzahlung von rund 2.000 Euro netto vorliegen. Der Nettoverkaufspreis soll voraussichtlich bei 25.126 Euro liegen. Ziel von Sono Motors ist es, mit dem Sion ein Solar-Elektroauto für die breite Masse auf den Markt zu bringen.

„Asset-light“-Ansatz

Aktuell fertigt Sono Motors in München in der Nähe des Firmensitzes eine Flotte von Serien-Validierungsfahrzeugen für das bereits angelaufene Testprogramm des Sion. In den nächsten Monaten wird diese Fahrzeuggeneration sowohl in Europa als auch in den USA Praxistests unter extremen Bedingungen unterzogen. Dazu gehören Serien-Validierung, Homologation, Crashtests, Tests in verschiedenen Klimazonen, die Optimierung der Solartechnologie und ihre Absicherung sowie die Verfeinerung der Fahrdynamik auf Teststrecken und auf öffentlichen Straßen.

Das Münchner Mobility-Startup verfolgt einen „Asset-light“-Ansatz: Die Produktion soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 mit dem Auftragsfertiger Valmet Automotive in Uusikaupunki in Finnland aufgenommen werden. Damit entfällt die Notwendigkeit, eigene Produktionsanlagen zu bauen. Nach einer Hochlaufphase wollen die Partner rund 257.000 Sion-Fahrzeuge innerhalb von sieben Jahren produzieren.

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