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Fairfleet: Das Uber-Modell für Drohnenflüge

Das Münchner Startup Fairfleet bringt auf seiner Plattform DrohnenpilotInnen mit denjenigen zusammen, die Bilder aus der Luft inklusive einer smarten Datenanalyse brauchen. Verschiedenste Branchen wie Immobilien, Versicherung, Energie- und Landwirtschaft nutzen Fairfleet für Schadenserfassung, Inspektion oder Monitoring. 2016 wurde das Jungunternehmen von Florian Waubke, Marco Kreuzer, Dario Manns und Alexander Engelfried gegründet und hat einige Geldgeber von sich überzeugt. Unsere 7 Fragen beantwortet Florian Waubke, Mitgründer und CEO von Fairfleet.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Florian Waubke, Fairfleet: Wir sind ein Full-Service-Anbieter für Drohnendienstleistungen. Auf unserer Plattform bilden wir dabei als ‚One-Stop-Shop‘ den gesamten Prozess ab: Von Buchung und Flugfreigaben bis hin zu Befliegung und anschließender Datenanalyse. Wer immer einen Drohnenflug samt Datenanalyse in 30 Sekunden buchen möchte, ist bei uns bestens aufgehoben.


Florian Waubke, Mitgründer und CEO von Fairfleet, im Interview.

Unsere B2B-Kunden profitieren von unserem globalen Netzwerk an lizenzierten und versicherten Drohnenpiloten mit garantierter Rechtssicherheit bei jedem Flug. Künftig wollen wir auch autonome Flüge durchführen.

Seit dem Start Mitte 2016 konnte das Netzwerk kräftig wachsen. Wir verfügen heute mit über 2.500 verifizierten, versicherten und professionellen Drohnenpiloten in über 52 Ländern über das größte europäische Netzwerk.

Drohnenflüge als „einzigartiger Service“

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Florian Waubke: Nein, in der Art, wie wir den Service anbieten ist es zumindest in Europa einzigartig.

Zwar gibt es erfolgreiche Vorbilder in den USA. Aber in Europa steckt das Thema noch in den Kinderschuhen. Momentan sind das sehr spezialisierte Anbieter oder sehr lokale Netzwerke. Es gibt also außer Fairfleet keinen, der umfassende Drohnendienstleistungen industrieübergreifend mit einem einfachen Bestellprozess anbietet. Letztlich haben wir ein komplexes Produkt in eine einfach buchbare Dienstleistung verwandelt.

„Fairfleet erschließt den Markt für Europa“

Munich Startup: Was war Eure bisher größte Herausforderung?

Florian Waubke: Herausforderungen gibt es grundsätzlich viele für Startups. Eine große besteht für uns darin, unsere Service-Produkte so weit wie möglich zu standardisieren. Das ist die Grundlage, um noch besser zu skalieren.

Damit einher geht die Problematik, dass wir natürlich beim Fliegen einigen Regularien unterworfen sind. Diese halten wir auch stets ein. Gleichzeitig beschleunigen und digitalisieren wir genau diese Prozesse mit entsprechenden Stellen weiter.

Darüber hinaus entwickeln wir als Fairfleet den Markt in Europa. Das kostet viel Überzeugungsarbeit gegenüber den Kunden, Partnern und Investoren, ist aber auch deshalb ein sehr spannendes Thema.

Und unsere größte Kunden-Herausforderung? Das war eine Pipeline-Befliegung im letzten Jahr. Dafür benötigte es Dutzende Anträge und Formulare im Vorfeld und der Genehmigungsprozess dauerte über ein Jahr. Dazu muss man aber auch sagen, dass es die erste Beyond-Visual-Line-Of-Sight (BVLOS) Befliegung in der deutschen Luftfahrtgeschichte war.

In über 50 Ländern ist das Münchner Startup mittlerweile operativ unterwegs.

Prozesse standardisieren, um zu skalieren

Munich Startup: Wie läuft das Geschäft?

Florian Waubke: Unser Umsatz hat sich im Jahr 2019 zum Vorjahr verdoppelt. Außerdem sind wir mittlerweile in 52 Ländern mit über 2.500 professionellen Piloten operativ tätig. Und wir konnten weitere Industriesegmente mit ca. 30 standardisierten Services erobern.

Munich Startup: Was bedeutet München für Euch?

Florian Waubke: München ist unsere Heimat. Die Mehrheit unseres Teams kommt gebürtig aus München und unser Büro liegt mit Aussicht auf die Großmarkthalle im schönen Sendling.

Aus Unternehmenssicht bietet uns München viele große Konzerne mit potenziellen Anschlusspunkten zu unseren Services direkt vor der eigenen Haustür und eine mit jedem Jahr stärker ausgeprägte Startup-Szene mit hilfreichen Networking-Veranstaltungen.

„Uber-Modell für Drohnenflüge — mit Daten-Intelligenz“

Munich Startup: Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Florian Waubke: Fairfleet muss intern und extern weiter die Strukturen so ausbauen, dass standardisierte Produkte auf standardisierten Prozessen mit einem hohen Automatisierungsgrad über die Plattform abgewickelt werden.

Dann kommen wir dahin, dass wir Flüge international in einem echten Massenmarktmodell anbieten können. Damit muss man auch etwas vorsichtig sein, aber schlussendlich bauen wir ein Uber-Modell für Drohnenflüge auf — mit einiger Daten-Intelligenz on Top.

Fairfleet will ein Modell entwickeln, das für den Massenmarkt taugt.

Die Epic Fail Night kennen wir nicht. Damit das auch so bleibt müssen wir immer gut bei Kunden und Partnern zuhören, Feedback sammeln und sehr „customer centric“ agieren. Lieber mal einen Schritt zurück und noch mal analysieren und überlegen als Vollgas ins Verderben.

Munich Startup: Frühaufsteher oder Langschläfer?

Florian Waubke: Ganz klar Frühaufsteher!

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