Wer sich in der Münchner Startup-Szene und den einschlägigen Events bewegt, kennt wahrscheinlich den schwarzen Barista-Wagen der Münchner Kaffeerösterei. Das Kaffee-Startup setzt neben altbewährten Verfahren auch Technologien wie künstliche Intelligenz, Virtual Reality und Blockchain ein. Wir haben mit den Gründern über ihr Unternehmen und guten Kaffee gesprochen.
Wie trinkt Ihr Euren Kaffee am liebsten?
Schwarz. Oder mit Milch. Am liebsten aber warm. Oder auch mal kalt? Espresso? Oder heute doch lieber aus der French Press?
Kaffee ist und bleibt halt Genussmittel. Und es macht einen riesen Spaß mit den Zubereitungsmethoden zu experimentieren. Die eine richtige Zubereitungsmethode gibt es einfach nicht. Wer sich aber mit den über 800 Aromen, die Kaffee zu bieten hat, im Detail auseinandersetzen möchte, dem empfehlen wir, ruhig mal wieder zur French Press oder dem Handfilter zu greifen.
Tipp vom Sommelier: Den Kaffee nach dem Brühen leicht abkühlen lassen und ihn einfach mal ohne Milch und Zucker probieren. So können sich Eure Geschmacksknospen maximal auf das Getränk fokussieren.
Kaffee für Bits & Pretzels, die Medientage München und DLD
Wer steckt hinter der Münchner Kaffeerösterei? Was ist Eure Geschichte?
Die Münchner Kaffeerösterei ist eine gelebte Passion. Aus purer Leidenschaft und zunächst branchenfremd haben wir vier Gründer 2017 beschlossen, die Kaffeebranche mit innovativen Ideen und Ansätzen voranzutreiben und als Lean Startup herauszufinden, wo der Bedarf der Menschen heute liegt und wie man diese Menschen am besten erreicht. Das Wissen aus Unternehmensberatung, Psychologie, Vertrieb, Soziologie und Maschinenbau ermöglicht uns einen kreativen Blick auf ein traditionelles Geschäftsfeld. Heute als Dipl. Kaffeesommeliers und Kaffee-Connaisseurs bieten wir einen professionellen Wissenstransfer rund um unsere Leidenschaft — guten Kaffee.
Ihr nennt Euch Kaffeerösterei, aber in der Münchner Startup-Szene kennt man vor allem Eure Barista Bar von fast jedem größeren Event. Was bietet Ihr alles an und warum seid Ihr ausgerechnet in der Startup-Szene so präsent?
Kaffee verbindet Menschen. Unsere innovative Barista Bar steht für echte Verbindungen, Zeit für das Wesentliche und Fortschritt. Auf Messen, Kongressen und Events verbinden wir die Gäste vor Ort über eine Tasse besten Premium-Kaffees. Nur gemeinsam können wir die Probleme unserer Zeit lösen. Unsere mobile Barista Bar schafft eine Begegnungsstätte, die Menschen zusammenführt, Synergien aufdeckt und den Treibstoff für ein erfolgreiches Event liefert.
In der Münchner Startup-Szene haben viele unserer heutigen Partnerschaften ihren Ursprung und wir fühlen wir uns ihr bis heute eng verbunden. Heute zählen wir Formate wie Bits & Pretzels, die Medientage München und DLD zu unseren Partnern und Kunden.
Ihr seid selbst recht technikaffin und setzt bei der Kaffeerösterei Virtual Reality, künstliche Intelligenz und Blockchain ein. Wie genau nutzt Ihr die verschiedenen Technologien?
Unsere Mission ist es, moderne Konzepte mit einem der traditionellsten Handwerke zu vereinen. Unser Ziel: Mit Kaffee motivieren, inspirieren und kreativ Lösungen für reale Probleme zu finden. Wieso also nicht im eigenen Markt anfangen?
Kaffee ist das zweitwichtigste Handelsgut weltweit. Rund einer von 70 Menschen auf der ganzen Welt lebt vom Kaffee. Durch lange Bezugswege und verstaubte Handelsstrukturen gibt es im Kaffeehandel jedoch große Ungerechtigkeiten, Intransparenz und Korruption. Mit unserem Quality-First-Projekt wollen wir daran etwas ändern: Schon jetzt nutzen wir VR-Technologie, um ein Bewusstsein für Qualitätsaspekte und soziale Verantwortung des Produktes Kaffee zu schaffen. Den Cappuccino Schulter an Schulter mit dem Kaffeebauern trinken — mittels VR ermöglichen wir das den Gästen unserer Barista Bar auf vielen Events.
Aktuell arbeiten wir am nächsten Schritt — einer transparenten Supply Chain: Die Blockchain-Technologie erlaubt es, die Wertschöpfungskette des Kaffees digital abzubilden und transparent darzustellen.
Der Einsatz AI-gestützter Sensorik bereits im Anbauland ermöglicht das Validieren der Produktqualität noch während der Aufbereitung des Kaffees. Aus Glauben wird Wissen — die Qualität und Fairness des Kaffees wird transparent. Durch das Reduzieren von Zwischenhändlern und der Optimierung von bürokratischen Prozessen kommt zudem mehr Geld beim Bauern an — und im Umkehrschluss bessere Kaffeequalität beim Konsumenten.
In welchem Münchner Café trifft man Euch, wenn Ihr einmal nicht selbst an der Barista Bar steht?
München bietet viele schöne Ecken für eine gute Tasse Kaffee. Wenn wir nicht selbst an der Barista Bar stehen, trinken wir ein Tässchen Kaffee aber auch einfach gerne in unserer ersten Münchner Kaffeebotschaft im Smart Village. Hier finden übrigens auch unsere Kaffeeseminare statt.