In Deutschland leiden rund 5 Millionen Menschen an Schluckstörungen. Was helfen kann: eine Trinkhilfe. Und genau so eine hat das Münchner Startup Iuvas entwickelt. Um eine Produktvariante seiner Trinkhilfe „Sippa“ für die Langzeitanwendung zuhause und in Pflegeheimen weiterzuentwickeln startet das junge Unternehmen jetzt eine Crowdfundingkampagne auf Startnext. Insgesamt sollen 50.000 Euro eingesammelt werden.
Die Versorgung von Menschen mit Schluckstörungen bedeutet in der Regel einen hohen Pflegeaufwand. Mit einer Crowdfundingkampagne wollen die vier Münchner Gründer Sinan Denemec, David Fehrenbach, Moritz Knoblauch und Jonas Zimmermann daran jetzt etwas ändern. Insgesamt sollen 50.000 Euro eingesammelt werden, um ihre Trinkhilfe Sippa für eine Langzeitanwendung zuhause und in der Pflege weiterzuentwickeln. Eine Variante für Kliniken konnte das junge Unternehmen bereits auf den Markt bringen.
Komfortable und sichere Flüssigkeitsaufnahme
Die Trinkhilfe Sippa will Menschen mit Schluckstörungen die Möglichkeit einer komfortablen und sicheren Flüssigkeitsaufnahme eröffnen. Beim vollständigen Leeren eines gewöhnlichen Bechers muss der Kopf nach hinten überstreckt werden. Dies ist zum einen für viele Menschen aufgrund von Bewegungseinschränkungen nicht mehr möglich, zum anderen öffnet das Überstrecken, analog zum Vorgehen bei der ersten Hilfe, die Atemwege und erhöht das Risiko des Verschluckens. Kommt es beim Trinkvorgang zum Verschlucken, kann dies beim Patienten zu Schmerzen führen. In besonders schweren Fällen sind die Patienten zu schwach, die verschluckte Flüssigkeit auszuhusten und es kommt zu einem erhöhten Risiko einer Lungenentzündung.
Herzstück: eine elastische Membran
Aus der stetigen Angst vor Komplikationen beim Trinkvorgang, trinken Betroffene weniger und schaffen es so nicht, ihren täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Die Trinkhilfe Sippa soll es Betroffenen ermöglich, zu trinken, ohne dabei den Kopf in den Nacken legen zu müssen. Das Herzstück der Erfindung ist eine elastische Membran, die dem Abfall des Flüssigkeitspegels entgegenwirkt. Dadurch hat der Betroffene das Gefühl, dass er immer aus einem vollen Glas trinkt.
Die neue Produktvariante wird für die Langzeitanwendung zuhause und in Pflegeheimen entwickelt. Hier ist eine hohe Akzeptanz der Anwender wichtig. Sippa sieht wie ein gewohntes Trinkgefäß aus, ist stabil, aufbereitbar und verfügt über ein modulares System. So können beispielsweise bei Bedarf Griffe angebracht werden, es gibt einen sicheren Auslaufschutz und die Möglichkeit, den Becher auch ohne die Membranfunktion zu nutzen, um in Wohngruppen und Pflegestationen flächendeckend eingesetzt werden zu können.
Bislang konnte das Münchner Startup 148 Unterstützer von seiner Idee überzeugen und rund 9000 Euro einsammeln (Stand 07.02.2019).