Personalknappheit und Bürokratie setzen Startups zu

Startups tun sich schwer, geeignete Fachkräfte zu finden und auch die Bürokratie macht ihnen zu schaffen. Der Zugang zu Kapital scheint dagegen nur wenig Probleme zu bereiten, so eine aktuelle Studie.

Holtzbrinck Ventures und die Frankfurter Allgemeine Zeitung  haben 109 Startups mit 10 bis 50 Mitarbeitern zur aktuellen Lage befragt. 105 Unternehmen nahmen an der Befragung teil. Rund 43 Prozent konnten schon zwischen einer und fünf Millionen Euro Kapital einsammeln, etwa vier von zehn haben zuletzt ihre Seed-Runde abgeschlossen.

Nur jedes vierte Startup gibt an, Schwierigkeiten beim Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten zu haben. Grundsätzlich gibt es in den Daten einen Zusammenhang zwischen dem Stadium, in dem sich ein Startup befindet und dem Zugang zu Kapital: Je älter ein Startup und je mehr Geld es schon einsammeln konnte, desto einfacher gestaltet sich die Suche nach frischem Kapital.

„Dass ihre Meinung so negativ ausfällt, hätte ich nicht gedacht“

Die Untersuchung sieht Berlin und München mit Abstand als die wichtigsten deutschen Startup-Städte. Christian Saller, Partner von Holtzbrinck Ventures und Mitinitiator der Umfrage, begrüßt dies. Es brauche für ein funktionierendes Ökosystem schließlich eine kritische Masse.

„In Berlin haben wir sicher den größten Talentpool, aber auch den größten Wettbewerb. In München gibt es dafür größeren Wettbewerb mit den klassischen Unternehmen, die dort stark sind. Den ,War for Talent‘ sehen wir praktisch überall.“

Beinahe zwei Drittel der befragten Startups gibt an, sich bei der Suche nach Personal schwer zu tun. Diese Schwierigkeiten beschränken sich auch nicht nur auf die Anfangsphasen eines Startups, da ein wachsendes Startup mehr Personal braucht.

Ein weiterer Bremsklotz für die Entwicklung von Startups scheint das regulatorische Umfeld zu sein. Zwei von drei Startups fühlen sich durch die Bürokratie behindert. Saller zeigt sich überrascht:

„Man kann nicht erwarten, dass die Gründer Regulierung für förderlich halten. Aber dass ihre Meinung so negativ ausfällt, hätte ich nicht gedacht.“

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