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„Wir brauchen wirklich viele, viele Ladepunkte für eine schnelle Energiewende“ — 7 Fragen an… Chargex

Das Münchner Startup Chargex entwickelt eine Lösung, die das Laden mehrerer Elektroautos an einem Anschluss ermöglicht. Wir haben den Gründern unsere 7 Fragen gestellt.

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch und Euer Produkt bitte kurz vor!

Wir sind Chargex und wollen der Elektromobilität so richtig unter die Arme greifen. Dafür entwickeln wir ein modulares Ladesystem für Elektroautos, das speziell auf das Laden in Tiefgaragen und beim Arbeitgeber ausgelegt ist.

Wir? Das sind Johannes Engeln (CTO, Macher/Bastler/Genie und Wirtschaftsingenieur), Michael (CBDO, Unterlagenwälzer/Normenliebhaber/Kaffeeliebhaber und ebenso Wirtschaftsingenieur) sowie Tobias (CEO, BWLer/Elektromobilist/Vertriebler und studierter Automotive & Mobility Manager) und mittlerweile 6 weitere Teammitglieder. Wenn Du auch Teil von Chargex werden möchtest, besuch uns einfach auf chargex.de/career.

Michael Masnitza, Tobias Wagner und Johannes Engeln von Chargex. (Foto: Chargex)
Michael Masnitza, Tobias Wagner und Johannes Engeln von Chargex.
(Foto: Chargex)

„Hardware is hard“

2. Aber das gibts doch schon längst!

Bei AC-Ladestationen gibt es einige Anbieter, das stimmt. Doch wir fokussieren uns dabei ausschließlich auf das Laden über einen längeren Zeitraum (z.B. zuhause oder beim Arbeitgeber) von mehreren Elektroautos. Alle anderen Anbieter setzen hier auf teure, intelligente Einzelladestationen. Wir entwickeln dagegen das erste vollwertige Komplettsystem mit mehreren Ladepunkten. Unsere Idee: eine Mehrfachsteckdose. Denn sobald das Startmodul am Netz angeschlossen ist, kann dieses um beliebig viele Erweiterungsmodule Plug&Play erweitert werden. Geladen wird sequentiell auf Basis eines intelligenten Ladealgorithmus, der dabei individuelle Mobilitätsdaten berücksichtigt und bedarfsorientiert die Fahrzeuge auflädt. Und genau so eine Lösung fehlt am Markt. Daher haben wir Chargex gegründet, um kostengünstig und skalierbar viele Ladepunkte aufzubauen. Denn wir brauchen wirklich viele, viele Ladepunkte für eine schnelle Energiewende auf der Straße.

3. Was war Eure bisher größte Herausforderung?

Hardware is hard. Wir entwickeln zwar auch viel Software, aber ein zuverlässiges Hardware-Produkt zu entwickeln bringt viele Challenges mit sich. Es ist nicht so, als ob uns Leute davor nicht gewarnt hätten. Doch für uns ist es notwendiger Schritt, um unsere neuartige Ladeinfrastruktur auf die Straße bzw. in die Tiefgarage zu bekommen. Daher gehen wir gerne diesen Weg.

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Der Markt wartet auf eine solche Ladelösung. Anfragen von Kunden gibt es genug. Auch Investoren haben großes Interesse angemeldet und wir konnten Ende 2018 unsere Seed-Runde erfolgreich abschließen. Bei uns steht und fällt alles mit einem schnellen Hochfahren der Produktion. Auch wenn wir auf viele Lieferanten setzen, gibt es hier noch viel Arbeit, die vor uns liegt. Das Jahr 2019 wird entscheidend für uns, um im Markt Fuß zu fassen und auf dieser Basis weiter zu wachsen und mit weiteren Innovationen im Bereich Elektromobilität zu überzeugen.

Chargex
Foto: Chargex

5. Was bedeutet München für Euch?

Michael und Tobias haben hier studiert und wohnen auch hier. Aber nicht nur deswegen war München für uns die erste Wahl für den Firmensitz: Die Nähe zu Kunden und Produzenten macht das Leben erheblich leichter. Auf der Suche nach unserem Office haben wir aber gemerkt, dass wir nicht die einzigen sind, die gerne in München arbeiten. Und auch die Suche nach Talenten ist bei der hiesigen Konkurrenz auch nicht unbedingt leichter. Aber hey — dafür fällt die Anreise zum Teamevent auf die Berghütte deutlich leichter als wenn wir aus Berlin kommen würden. Ist doch auch was, oder?

Angefangen hat Chargex in der Startup-WG

6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Unser Ziel ist, so schnell wie möglich viele Ladepunkte zu installieren. Deswegen haben wir das Startup gegründet und deswegen gehen wir jeden Montagmorgen in die Arbeit. Der Unternehmenswert ist dabei für uns nebensächlich und dient hauptsächlich dazu, dass die Verhandlungen mit Investoren spannender werden. Jaja, das behaupten ja alle von sich, werden jetzt viele meinen. Doch bei uns kommt der Antrieb wirklich intrinsisch. Die elektrische Mobilität der Zukunft braucht neue Ansätze und dafür stehen wir. Jeder darf sich gerne selbst davon bei uns im Büro überzeugen lassen.

7. Wie profitiert Ihr vom Leben in einer Startup-WG?

In der Startup-WG wohnt nur einer der Gründer, Tobias. Aber durch den Co-Working-Space (statt dem Wohnzimmer) und den Maker-Space (statt der Garage) konnten wir wirklich gut und produktiv an unserem Unternehmen und den ersten Prototypen arbeiten. Jetzt haben wir ein eigenes Büro im Westen Münchens, aber zu Beginn haben wir Investoren und Kunden in „unser Heim“ eingeladen — und das kam durchweg positiv an. Jeder fühlte sich zuhause.

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