Zentis investiert in Fraunhofer-Spin-off Elosun

Der Aachener Marmeladenproduzent Zentis investiert einen zweistelligen Millionenbetrag in Elosun. Das Münchner Fraunhofer-Spin-off ist auf die Herstellung und den Vertrieb von hochwertigen Sonnenblumenproteinen für die Lebensmittelindustrie spezialisiert.

Das Aachener Unternehmen Zentis übernimmt einen Minderheitsanteil im unteren zweistelligen Millionen-Bereich an der Elosun GmbH. Das Münchner Startup ist ein Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) in Freising. Elosun besitzt die weltweiten Exklusivrechte an diversen Patenten, die das Fraunhofer-Institut als Technologiegeber hält.

„Elosun ist eine strategische Investition in ein innovatives, patentiertes Produkt“

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer IVV haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich hochwertige Lebensmittelproteine aus Sonnenblumenöl und -kernen gewinnen lassen. Im Vergleich zu bestehenden veganen Angeboten aus Soja und Erbsen soll das Sonnenblumenprotein besser schmecken und frei von Allergenen und genetisch veränderten Organismen sein. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von Fleisch- und Milchersatzprodukten über vegane Anwendungen für feine Back- und Süßwaren, Soßen sowie Dressings und Brotaufstriche bis hin zu Proteinriegeln.

„Wir freuen uns, mit Zentis ein innovatives Familienunternehmen als starken Partner gewonnen zu haben. Dadurch profitieren wir künftig von einem breiten Netzwerk und langjähriger Erfahrung in der Lebensmittelindustrie“,

sagt Elosun-CEO Thomas Stuchly. Die von seinem Startup gewonnenen  pflanzlichen Proteine böten eine umweltfreundliche Alternative zu tierischen Proteinquellen.

„Unsere Beteiligung an Elosun ist eine strategische Investition in ein innovatives, patentiertes Produkt und ein ausgereiftes Produktionskonzept sowie in einen wachstumsstarken, zukunftssicheren Markt“,

sagt Zentis-Geschäftsführer Norbert Weichele.

Marktvolumen für Pflanzenproteine soll rasant wachsen

Karl-Heinz Johnen, ebenfalls Geschäftsführer bei Zentis, lässt sich mit den Worten zitieren:

„Obwohl das Unternehmen noch jung ist, besitzt es ein erfahrenes Management und ein technisch versiertes Kompetenzteam. Ihr Konzept passt sehr gut zu unserer neuen Positionierung als ‚Globaler Impulsgeber für natürliche und genussvolle Lebensmittel‘.“

Die Finanzinvestition ist Teil einer neuen Unternehmensstrategie von Zentis, die auch eine verstärkte Diversifikation und Venture-Capital-Aktivitäten umfasst.

Das Marktvolumen pflanzlicher Proteine liegt nach Angaben von Zentis derzeit bei rund acht Milliarden Euro. Da sich immer mehr Menschen vegetarisch oder vegan ernähren, soll die Nachfrage Schätzungen zufolge bis 2024 auf rund 12 Milliarden Euro steigen.

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