Das Münchner Fintech Wirecard hat die Deutsche Bank beim Börsenwert überholt. Schon bald könnte das Unternehmen ein anderes Traditionshaus aus dem DAX verdrängen.
Letzte Woche war es so weit: Der Börsenwert von Wirecard erreichte die Rekordmarke von 21,3 Milliarden Euro. Der Kurs der Deutschen Bank sank zugleich und deren Wert rutschte auf unter 21 Milliarden Euro. Damit war Wirecard erstmals wertvoller als der Frankfurter Bankenriese mit weltweit fast 100.000 Angestellten. Eine Woche später ist der Kurs der Wirecard-Aktie sogar noch weiter gestiegen und hat die Marktkapitalisierung zum Stand heute Mittag auf 22,3 Milliarden Euro wachsen lassen. Das Fintech mit Sitz in Aschheim bei München ist auf die Online-Abwicklung von Zahlungen spezialisiert.
Verdrängt Wirecard die Commerzbank aus dem DAX?
Der anhaltende Erfolg könnte dafür sorgen, dass Wirecard schon bald in den DAX aufgenommen wird. Anfang September wird mit einer Entscheidung gerechnet. Leidtragende des Erfolgs von Wirecard könnte die Commerzbank sein. Das Frankfurter Geldhaus war von Beginn an im bedeutendsten deutschen Aktienindex vertreten und könnte seinen Platz nun an das Münchner Fintech abtreten müssen.
Ein kleines Rechenbeispiel zeigt die rasante Entwicklung der Wirecard-Aktie: Wer vor fünf Jahren für je 1.000 Euro Aktien von Wirecard und der Deutschen Bank gekauft hat, hätte im Fall von Wirecard nun rund 7.500 Euro, bei der Deutschen Bank nur noch 360 Euro.