Das Münchner Startup Abracar bekommt 11,5 Millionen Euro von Allianz X. Der Münchner Versicherungskonzern ist von Beginn an am Jungunternehmen beteiligt.
Das Startup vermittelt den privaten Verkauf von Gebrauchtwagen. Das Unternehmen hilft zunächst bei der Preisfindung und Zustandserfassung. Anschließend übernimmt es die Vermarktung und die Käufervermittlung und sichert die Transaktion schließlich mit einer Garantie, einer Rechtsschutzversicherung sowie einer sicheren Zahlmethode ab. Sebastian Jost und Orhan Köroglu gründeten Abracar im Jahr 2016, gefördert durch Allianz X, die digitale Investment-Einheit der Allianz. Das frische Geld möchte Abracar für den Ausbau seiner Marktposition in Deutschland sowie eine Expansion nach Frankreich und Österreich einsetzen.
„Abracar ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie wir bei Allianz X junge Digitalunternehmen fördern, die Überschneidungen mit unserem traditionellen Kerngeschäft bieten,”
sagt Dr. Nazim Cetin, CEO von Allianz X.
“Wir freuen uns daher sehr über die Entwicklung von Abracar und möchten nun den nächsten Schritt gemeinsam gehen.”
Abracar wickelt Autoverkauf ab
Kunden, die über Abracar ihren Gebrauchtwagen verkaufen möchten, geben die Eckdaten zu ihrem Fahrzeug sowie ihre Preisvorstellung online ein und erhalten vom Algorithmus einen Preisvorschlag. Das Startup schickt zur genauen Zustandsbewertung und für professionelle Fotoaufnahmen einen Gutachter zum Kunden. Anschließend schaltet das Unternehmen Inserate auf Portalen wie Autoscout24 und mobile.de, in Kleinanzeigen, auf der eigenen Plattform und im Händlernetz. Das Startup verhandelt mit Interessenten den Preis und arrangiert Besichtigungstermine. Im Durchschnitt sind nach Angabe des Unternehmen 1,8 Besichtigungstermine für einen Verkauf nötig. Der Verkäufer zahlt für den Service vier Prozent des Verkaufspreises, mindestens aber 399 Euro und höchstens 999 Euro. Mitgründer und Geschäftsführer Orhan Köroglu sagt:
„Wir wollen, dass der Kunde möglichst wenig Aufwand und Risiko hat.“
Der Gebrauchtwagenmarkt umfasst dem Unternehmen zufolge knapp 85 Milliarden Euro und wächst sowohl in Stückzahlen als auch im Durchschnittspreis der gehandelten Fahrzeuge. Das Startup erhält Neuaufträge im Fahrzeugwert von mehr als zehn Millionen Euro pro Monat. Der Durchschnittspreis der vermittelten Gebrauchtwagen liegt bei ca. 15.000 Euro.