Eine Studie der Bank comdirect sieht die Fintech-Branche auf einem guten Weg. Im Standort-Ranking liegt München hinter Berlin auf dem zweiten Platz in Deutschland.
Die Studie zählt zum Stand September 2017 699 Finanzstartups in Deutschland. Seit 2015 ist die Zahl der Unternehmen bundesweit um ein Drittel gestiegen.
Alleine in den ersten neun Monaten 2017 sammelten Fintechs in Deutschland mit 579 Millionen Euro mehr als eine halbe Milliarde Euro Kapital ein. Im gesamten Jahr 2016 waren es 624 Millionen Euro.
Ein Ende des Fintech-Booms?
Trotz allen Wachstums konnten die Steigerungsraten 2017 nicht mit den Vorjahren mithalten: Die Investmentsummen stiegen 2017 zwar voraussichtlich an, doch nicht so stark wie in den Vorjahren. Noch deutlicher ist das verlangsamte Wachstum bei den Gründungen: In den ersten drei Quartalen zählt die Studie nur 30 neue Finanz-Startups.
„Die große Fintech-Euphorie mag vorbei sein, ein Ende des Wachstums ist jedoch nicht in Sicht“,
sagt Arno Walter, Vorstandsvorsitzender von comdirect. Für ihn ist diese Entwicklung ein Zeichen zunehmender Konsolidierung:
„Der Fintech-Sektor in Deutschland normalisiert sich auf hohem Niveau.“
München auf dem zweiten Rang der Fintech-Hubs
Sowohl bei der Zahl der Investmentsrunden (32) als auch bei der Zahl der Startups (84) liegt München im Ranking der deutschen Fintech-Hubs auf dem zweiten Platz hinter Berlin. Bei der Zahl der Neugründungen schiebt sich Frankfurt zwischen die bayerische und die deutsche Hauptstadt, beim investierten VC-Volumen verdrängt Hamburg München auf den dritten Rang. Comdirect-Pressesprecher Geerd Lukaßen schreibt im Blog der Bank:
„Vor allem die Bereiche PropTech, Finanzierung und InsurTech sind in der bayerischen Landeshauptstadt stark vertreten.“
Insgesamt rangiert München damit auf dem zweiten Platz der Fintech-Hubs in Deutschland — hinter Berlin und vor Frankfurt und Hamburg, die sich den dritten Rang teilen.