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FlixBus geht auf die Schiene

Das Münchner Bus-Startup FlixBus übernimmt gemeinsam mit dem tschechischen Unternehmen Leo Express den insolventen Zugbetreiber Locomore und denkt über einen neuen Markennamen nach.

Locomore betrieb seit Dezember 2016 eine private Bahnverbindung zwischen Berlin und Stuttgart. Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter konnte das Unternehmen zuvor mehr als eine halbe Million Euro einwerben. Im Mai musste die Firma jedoch Insolvenz anmelden und stellte den Zugverkehr Anfang August ein.

Nun übernimmt Leo Express, die bereits mehrere Verbindungen in Tschechien und der Slowakei erfolgreich befahren, den Betrieb von Locomore. FlixBus erledigt künftig das Marketing, den Ticketverkauf und den Kundenservice für Locomore. Zur Wirtschaftswoche sagt FlixBus-Gründer André Schwämmlein:

„Gemeinsam wollen wir den Zug Locomore erfolgreich machen.“

Eine Partnerschaft mit Leo Express besteht bereits seit 2015.

Entschädigung für Crowdfunder

Bereits zum 24. August soll der Zugbetrieb zwischen Berlin und Stuttgart wieder aufgenommen werden. Vier bis fünf Mal die Woche sollen die Züge dann zwischen Berlin und Stuttgart — mit Zwischenstopps unter anderem in Frankfurt und Hannover — verkehren. Die ersten zehntausend Tickets sind zum Aktionspreis von 9,90 Euro verfügbar, manche Teilstrecken schon ab 5 Euro.

„Wir glauben, dass sich Zug und Fernbus gut ergänzen“,

sagt Schwämmlein dem Spiegel.

„Die Locomore-Züge sind fast so schnell wie der ICE, also deutlich schneller als Busse.“

Der Spiegel berichtet außerdem, dass FlixBus Crowdfunder und Kunden, die durch die Insolvenz betroffen waren, Freifahrten anbieten will.

Kommt bald FlixTrain?

Interessant für die zukünftige Ausrichtung des Busunternehmens ist ein Detail, über das die Wirtschaftswoche berichtet. Demnach hat FlixBus für seinen Weg auf die Schiene eigens ein neues Unternehmen gegründet: FlixTrain. Bevor über die nächsten Schritte nachgedacht wird, will FlixBus das Zugunternehmen erfolgreich machen. Schwämmlein sagt:

„Wenn das gut läuft und wir eine Perspektive im Markt sehen, dann bauen wir das Geschäft im Schienenverkehr vielleicht aus.“

Der Markenname Locomore bleibt offenbar zunächst erhalten. Jedoch sagt Schwämmlein auch:

„Eine Ewigkeitsgarantie gebe ich für den Namen nicht ab“,

und weiter:

„FlixTrain wäre eine Alternative, aber entschieden ist nichts.“

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